Die Daubelfischerei

Eine eng verbundene Geschichte

Die Geschichte des VÖAFV ist eng mit der Daubelfischerei verbunden. Einige der Gründersektionen des VÖAFV zeichneten sich durch ihre Daubelfischer aus. Auch heute noch ist der VÖAFV die Vertretung der Daubelfischerei in Österreich.

Die Daubel ist ein quadratisches Hebenetz, das auf elastische Stäbe gespannt wird. Für den Fischfang wird das Netz senkrecht auf den Flussgrund abgesenkt und nach einiger Zeit wieder angehoben. Dadurch werden die über dem Netz befindlichen Fische im Netzsack gefangen.

Der Daubelfischer muss ein Kenner des Gewässers sein, da der Wasserstand des Flusses für den Fangerfolg eine wesentliche Rolle spielt. Nach neuesten Erkenntnissen suchen Flussfische bei steigenden Wasserständen ufernahe Bereiche auf. Eine Tatsache, die die Daubelfischer bereits seit Jahrhunderten nutzen.

Die Daubelfischerei ist eine typisch österreichische Art der Netzfischerei. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts findet sie in den Schriften „Georgica Curiosa“ ihre urkundliche Erwähnung. Die Fischerei mit der Daubel ist seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr als „Berufsfischerei“ anzusehen. Sie wurde von den Großstadtarbeitern betrieben, die das Fischen als Nebenerwerb betrachteten und sich vor allem in der warmen Jahreszeit nach Beendigung ihrer hauptberuflichen Tätigkeit ans Ufer setzten.

Die Netze wurden bis ca. 1880 aus Rosshaar, dann aus Hanfseilen von den Fischerfamilien selbst hergestellt. Heutige Netze bestehen aus Nylon oder Perlon und werden über Fachgeschäfte bezogen. Die Größe der Netze und die Netzweiten sind von gesetzlichen Vorgaben und hydrologischen Verhältnissen abhängig. Die Gesamtgröße variiert beispielsweise von 2,2 Meter bis 4,5 Meter im Quadrat.

Innerhalb der Daubelfischerei wird prinzipiell zwischen der Handdaubel (Heben und Senken des Netzes durch Körperkraft) und der Krandaubel (Netzbewegung mittels Seilwinde) unterschieden werden.

Hier eine Aufzählung verschiedener Handdaubel-Typen: „Oarschzahrer“, „Strickzahrer“, Druckdaubel und Fliegende Handdaubel.

Bei der Krandaubel kann zwischen Zillenkränen (Zillenbooten montierte Daubeln), schwimmenden Daubelbooten (Pontons oder Daubelboote mit einem überdachten Teil sowie daran befestigte Krandaubel) und Landkränen – mit oder ohne dazugehöriger Daubelhütte als Unterstand bei Schlechtwetter und zur Verwahrung von Fischereigerät unterschieden werden.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass die Daubelfischerei als schonende Fangmethode bezeichnet werden kann, da untermaßige oder in der Schonzeit befindliche Fische durch einfaches Absenken des Netzes wieder unbeschadet ins Gewässer rückversetzt werden können.

Literaturquellen:
Sammeln und Sichten „Beiträge zur Sachvolkskunde“ Michael Martischnig; Wien 1979
Umweltbundesamt „Fischerfauna in Österreich“; Wien 1997 

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